Schreibblockaden

Sie werden nun mit dem Entwurf Ihrer Arbeit beginnen. Herzlichen Glückwunsch! Ihre Ideen sind mehr oder weniger geordnet und Sie haben ein Gerüst Ihres Textes erstellt, mit dem Sie nun arbeiten können. Es ist Zeit für die ersten Sätze und Abschnitte...

...aber irgendwie kommen Sie nicht in Gang... oder Sie haben schon ein paar Seiten geschrieben... und dann geht plötzlich nichts mehr...

Haben Sie eine Schreibblockade?blocked

Jeder hat mal eine Schreibblockade. Wenn Sie die hier beschriebenen Schritte (Themenfindung und Strukturierung) befolgt haben, wissen Sie aber wenigstens bereits, was Sie schreiben wollen. Sie müssen Ihre Ideen nur noch in Sätze verpacken. Haben Sie die vorhergehenden Schritte noch nicht durchlaufen, empfiehlt es sich, dies so schnell wie möglich nachzuholen.

Und denken Sie daran: Eine Schreibblockade ist nichts Schlimmes! Sie müssen auch nicht versuchen, Schreibblockaden um jeden Preis zu vermeiden. Sie bieten Ihnen nämlich die Möglichkeit, über Ihren Text nachzudenken (siehe untenstehende Tekniken). Wenn Sie nicht vom Fleck kommen, bedeutet dies meistens, dass etwas in Ihrem Text unklar ist, oder dass Sie Ihren Schreibplan anpassen sollten. Vielleicht versuchen Sie, zu viel in den Text zu packen. Oder vielleicht verfügen Sie über zu wenig Hintergrundinformationen zu einem bestimmten Textteil. Nutzen Sie die Blockade, um solche Hindernisse aufzuspüren und sie aus dem Weg zu räumen!

Wie können Sie eine Schreibblockade überwinden?

Es gibt Strategien, die sie anwenden können. Wir präsentieren hier eine Zusammenfassung der, im Online Writing Lab der Purdue University* vorgestellten, Techniken:

1. Beginnen Sie in der Mitte

Beginnen Sie mit dem Texteil, bei dem Ihnen der Einstieg in das Schreiben am Besten gelingt. Das kann in der Mitte des Textes oder am Ende sein. Bei manchen Textsorten, z.B. dem Forschungsartikel wird explizit empfohlen die Einleitung erst nach den anderen Textabschnitten zu schreiben, weil Sie dann eine bessere Vorstellung der Hauptaussagen und der Arbeit als Ganzes haben werden.

2. Erzählen Sie jemanden von Ihrem Text

Erzählen Sie jemanden von Ihrem Text: Was wollen Sie schreiben? Das wird Ihnen dabei helfen, Ihre Gedanken zu ordnen und ein Struktur für den Text zu finden. Bitten Sie Ihren Gegenüber das Wichtigste zu notieren.

3. Präsentieren Sie Ihre Textarbeit einem imaginären Publikum

Präsentieren Sie Ihre Arbeit einem imaginären Publikum. Wenn Sie das aufnehmen, haben Sie bereits eine Textgrundlage.

4. Wechseln Sie die Perspektive

Können Sie einem imaginären Gegenüber, der Ihr Fachgebiet nicht versteht, erklären, über was Sie schreiben wollen? Sie müssen dann sehr einfach und sehr präzise erklären und selbst erst einmal den Sachverhalt genau verstehen. Das wird Ihnen dabei helfen, Ihre Hauptaussage zu finden, aber auch die wichtigen Details zu verstehen und zu strukturieren.

Argumentieren Sie über Ihre Arbeit aus der Perspektive eines Kritikers Ihrer Arbeit. Das wird Ihnen dabei helfen, Argumente und Gegenargumente zu Ihrer Hauptaussage zu finden.


* verändert nach: http://owl.english.purdue.edu/owl/resource/567/02, Stand: 20. März 2009. Viele der unter dieser URL aufgeführten Ideen basieren auf Writing with Power (Kapitel 8; S. 59–77) von Peter Elbow sowie Overcoming Writing Blocks von Mack Skjei.




Foto von : Jonno Witts, http://flickr.com/photos/jonnowitts/2429133381/, Creative Commons Attribution-Noncommercial-Share Alike 2.0 Generic

Diese Materialien wurden 2009 herausgegeben durch das Zurich-Basel Plant Science Center.

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Zuletzt geändert: Donnerstag, 7. August 2014, 15:10