2. Ein paar einfache Regeln: Wie können Plagiate vermieden werden?

Kurz gesagt begehen Sie ein Plagiat, wenn Sie das Werk einer anderen Person verwenden, ohne die Quelle anzugeben. Worauf müssen Sie also achten, wenn Sie dies verhindern wollen?

Eine nützliche Regel:

"Für alles, was Sie in Ihrer Arbeit erwähnen und nicht von Ihnen selbst stammt, muss die Quelle angeführt werden. Eine Quellenangabe ist nicht nötig, wenn es sich um Ihre eigenen Ideen oder um Allgemeinwissen handelt. [...] Geben Sie im Zweifelsfall lieber zu viele als zu wenige Quellen an..."

Quelle: Wray et al., Plagiarism and how to avoid it, 1998, in A. Wray, K. Trott and A.Bloomer (eds) Projects in Linguistics: A Practical Guide to Researching Language, London,: Arnold, as quoted in Coffin et al., Teaching Academic Writing - A Toolkit for Higher Education, 2003, p. 98., Routledge, London.


Was gilt als Allgemeinwissen im Fachgebiet?

Gute Frage. Als Allgemeinwissen gelten die Konzepte, die einer Person mit grundlegendem Fachwissen bekannt sind (etwa die Fakten, die man in Einführungskurse lernt). Hier gibt es eine gewisse Grauzone - lieber zu viel Quellennachweise als zu wenig.

Strategien zum Vermeiden von Plagiaten

  • "Sie sollten auf den jeweiligen Autor verweisen, sobald ein fremder Gedanke zum ersten Mal auftaucht.
  • Sie müssen jedes Mal auf die Urheber und Fundstellen verweisen, wenn Sie die Gedanken anderer verwenden, egal ob Sie wörtlich zitieren oder das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben.
  • Es ist sicherer, zu viele Belege zu geben als zu wenige.
  • Exzerpieren Sie sauber!

Was man belegen muss:

  • Zitate, Paraphrasen (Wiedergabe von Gelesenem in eigenen Worten) oder Zusammenfassungen von Gelesenem.
  • Fakten und Belege, mit denen Sie Ihre Argumentation oder Interpretation untermauern.
  • Gedanken, Ideen oder Theorien anderer Autoren, egal ob Sie mit ihnen einverstanden sind oder nicht."


Quelle: http://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/Pressestelle/dokumente/H1/H1_Unimagazin_1_06.pdf, Seite 8, Stand 17 August 2009.


Diese Strategien stammen von der folgenden Webseite, wo Sie auch weitere Details lesen können:

http://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Studium/SL_K5/slab/Vom_Lesen_Zum_Schreiben.html


Eine gute Angewohnheit kann helfen:


"Dokumentieren Sie alles.

In letzter Zeit wurden mehrere bekannte Wissenschaftler mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Mehrere von ihnen nannten schlechte Angewohnheiten beim Notizen machen als Grund für ihre Fehler: Sie hatten mehrere Sätze aus anderen Werken kopiert, ohne sie in Anführungszeichen zu setzen. Als sie dann die Notizen in ihren eigenen Text einbauten, waren sie der Meinung, dass es sich dabei um ihre eigenen Ideen handelte. Und schon war das Plagiat begangen!

Ein solches versehentliches Plagiat kann verhindert werden, wenn man seine Notizen sorgfältig dokumentiert. Notieren Sie immer auch Seitenzahl, Autor und Titel jeder Quelle, die Sie verwenden wollen. Tun Sie dies, egal ob Sie paraphrasieren, zitieren oder einfach nur eine kleine Notiz machen.
  • Setzen Sie alle wortwörtlichen Zitate aus anderen Werken in Anführungszeichen.
  • Paraphrasieren Sie korrekt [...]
  • Führen Sie eine Liste mit allen Quellen: Artikel, Bücher und Webinhalte mit URL-Angabe."

Mit freundlicher Genehmigung von: Patricia Brennecke, Margery Resnick (ed.), Joanne Stragges (ed.), Academic Integrity at the Massachusets Institute of Technology: A Handbook for Students, July 2007, p. 22.


Diese Materialien wurden 2009 durch Pauline McNamara erstellt und durch das Zurich-Basel Plant Science Center herausgegeben.

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Zuletzt geändert: Donnerstag, 2. August 2012, 00:08