7. Legenden: Abbildungsunterschriften und Tabellenüberschriften


Legenden

Die Legenden stehen in der Regel unterhalb der Abbildungen aber oberhalb der Tabellen; nur einige wenige Fachzeitschriften weichen von diesen Regeln ab. Für die Legenden wird der gleiche Schrifttyp wie für den übrigen Text verwendet, eventuell mit kleineren Buchstaben oder Kursivschrift, um die Beschriftung optisch vom Text abzugrenzen.

Inhalte

Die Legenden geben die zusätzliche Information, welche benötigt ist, um die Abbildungen und Tabellen zu verstehen. Dazu gehört insbesondere:

  • Was (biologisch gesehen) dargestellt wird: Artmerkmale, Behandlungseffekte, Vergleich von Populationen, Zusammenhang zwischen X und Y...
  • Woher die dargestellten Daten kommen und/oder worauf sie sich beziehen
  • Was die Zahlen bedeuten (Grösse und Einheit), sofern dies nicht in den Achsenbeschriftungen oder im Tabellenkopf enthalten ist; letzteres ist in der Regel für die Leser übersichtlicher und deshalb vorzuziehen, sofern der Platz reicht und es technisch machbar ist
  • Welche statistischen Kennzahlen dargestellt sind (Mittelwert oder Median, Standardabweichung oder Standardfehler, Pearson- oder Spearman-Korrelationskoeffizient, ...) und, falls nicht selbstverständlich, mit welchem Verfahren sie erhalten wurden
  • Bedeutung allfälliger Abkürzungen
  • Bedeutung allfälliger Farben, Symbolunterschiede, Markierungen, usw., sofern dies nicht in der Abbildung selbst steht (was in der Regel übersichtlicher ist)
  • Alle weiteren Bestandteile der Darstellung, die nicht selbsterklärend sind

Weitere Informationen auch? Nicht unbedingt

Manche Autoren erläutern im Anschluss an die "technischen Angaben" gerne die Aussage und Bedeutung der Darstellung. Solche Erläuterungen sind in Lehrbüchern und allgemeinen Zeitschriften üblich, in biologischen Fachzeitschriften eher unüblich.

Beispiel:

"Abb. 2. Zusammenhang zwischen der Flächengrösse und der Populationsgrösse für die zwei Mausarten. Die Populationsgrösse von Microtus arvensis war stark flächenabhängig, diejenige von M. arvalis hingegen nicht. Als Folge war die Individuendichte von Microtus arvensis relativ konstant, während die Dichte von M. arvalis in kleinen Gebieten am grössten war."

Formulierung der Legenden

Der erste "Satz" der Beschriftung besteht nur aus einem Substantiv mit Attributen. Die ersten Worte wirken als Titel der Abbildung, indem sie Schlüsselbegriffe zum Inhalt und seiner Bedeutung enthalten. Darauf folgen weitere Informationen zu den einzelnen Teilen der Abbildung (mit Buchstaben), zu Mess- oder Auswertungsmethoden oder zu Abkürzungen. Diese Angaben können entweder stichwortartig oder mit vollständigen Sätzen gemacht werden.



Gesamte Seite aus: Schreiben von Forschungsberichten - Leitfaden mit Beispielen und Ubungen, Testversion zur Evaluation, Sabine Güsewell, ETH Zürich, Departement Umweltwissenschaften, November 2008, mit freundlicher Genehmigung der Autorin

Diese Materialien wurden 2009 herausgegeben durch das Zurich-Basel Plant Science Center.

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Zuletzt geändert: Donnerstag, 2. August 2012, 00:08